Stadtrat beschließt erneut die Ostrandstraße und verhindert eine schnelle Sanierung der Friedensbrücke

In der heutigen Stadtratsitzung stimmte der Stadtrat erneut, gegen alle Einwende der Stadtverwaltung, für die Fortführung des Planfeststellungsverfahrens und den Bau der Ostrandstraße (Nordumgehung) inklusive der zweiten Muldebrücke. Dazu Christoph Kaßner, Sprecher des Dessauer Kreisvorstands von Bündnis90/Die Grünen: „Schade. Der Stadtrat hat heute die vermutlich letzte Möglichkeit vertan, eine schnellen Sanierung der Friedensbrücke zu ermöglichen und die Verkehrssituation in dieser Stadt zu verbessern.“
Er führte weiter aus, dass ein Prioritätentausch die einzige Variante gewesen wäre, die im eng gesteckten Zeitrahmen bis 2013 Sinn gemacht hätte. “ Selbst die Stadtverwaltung musste eingestehen, dass die Einwendungen der Bürger so stichhaltig und fundiert waren, dass mit einer Klagewelle zurechnen ist, die das Verfahren um mindestens 2 Jahre verzögert. Dann sind die Förderungen ausgelaufen.“  führte er weiter aus und ergänzte: “ Man könnte in unserem Stadtrat den Eindruck gewinnen, dass einige Stadträte die Realitäten nicht erkannt haben und absolut beratungsresistent sind.“

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  1. Tilmann Keller

    Grüne sind zwar nicht völlig nutzlos, stemmen sich aber wider besseren Wissens z.B. gegen die Nordumgehung, weil persönliche Befindlichkeiten über die der Bewohner von DE-Nord (Karl- und Schlachthofstr.) gestellt werden. Alle Redereien über Eingriffe in das z.B. Biosphärenreservat grenzen an Ignoranz für die Tatsachen im Straßenverkehr, der weiteren Entwicklung der Verkehrsdichte und der Lebensquälität der Anwohner im o.g. Stadtgebiet. Die Reststraße wird hoffentlich gebaut, weil auch schon der große Teil erfolgreich genutzt wird!!!

  2. Fackiner, Guido

    @Tilmann Keller
    Ganz sachlich: Wir kommen auf der Basis der Fakten einfach zu anderen Schlüssen als Sie. Im Detail: Di Nordumgehung wird zu keiner nennenswerten Entlastung der Karlstraße führen. Der Großteil der Verkehrsteilnehmer in Nord kommen aus Nord oder wollen da hin. Nord ist inzwischen der größte Stadtteil Dessaus und die Karlstraße würde zum wichtigsten Zubringer. Das sauge ich mir nicht aus den Fingern, sondern das haben Verkehrsmodellberechnungen der Stadt ergeben, welche damals in Zusammenarbeit mit der BI Nord erstellt wurden. Die Berechnungen der Stadt habe ich von einem ehemaligen Kommilitonen prüfen lassen, der sich auf Verkehrsmodelle spezialisiert hat.
    Im Übrigen (und damit zum Generellen) ist das Verkehrsmodell der Stadt damals für eine 120.000 Einwohner-Stadt „Dessau“ erstellt worden. Heute leben auf der doppelten Fläche gerade noch 86.250, ca. 1000 werden es jedes Jahr weniger. Wir sind der Ansicht, dass die wenigen Mittel, welche die Stadt zur Verfügung hat nicht in eine weitere Straße gesteckt werden sollte, sondern in Lebensqualität und Bildung. Gern können wir das Thema mal diskutieren, kommen Sie doch mal zu einem unserer Stammtische. Oder auch bei mir direkt vorbei. Ich wohne in der Karlstraße 28. mfg

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