„Landesregierung gefährdet die Zukunft des Anhaltischen Theaters“

Das Ensemble des Anhaltischen Theaters aus Dessau-Roßlau beendet heute nach eigenen Angaben sein Protest-Camp vor dem Kultusministerium. Mit ihren öffentlichen Proben demonstrierten die Künstler gegen die geplanten Kürzungen durch die Landesregierung in Höhe von 205.000 Euro im kommenden Jahr. „Dieser Einschnitt gefährdet die Zukunft des Anhaltischen Theaters“, erklärt die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Claudia Dalbert. „Aus diesem Grund werden wir die Kürzungen zum Thema bei der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur am 12. September machen.“

Konkret fragt die bündnisgrüne Fraktion:
– Warum will die Landesregierung die Kürzungen jetzt vornehmen?
– Welche Ziele verfolgt sie damit?
– Wie begründet sie ihr Vorgehen?
– Wie hat sie die Kürzungs-Summe von 205.00 Euro errechnet?
Dalbert: „Für uns ist es wichtig, dass die Landesregierung sich hier erklärt. Mit einer Spitzfindigkeit bricht der Kultusminister seine Zusage, vor dem Ende der Beratungen des Kulturkonvents keine Kürzungen bei den Theatern vorzunehmen. Dieser Kürzungswahnsinn muss verhindert werden. Wir müssen im Ausschuss für Bildung und Kultur darüber sprechen.“

„Mit einem strukturellen Defizit von mehr als 2,5 Millionen Euro kann das Anhaltische Theater seinem Auftrag nicht mehr gerecht werden.“
„Die Beschäftigten verzichteten schon in der Vergangenheit auf Gehaltserhöhungen. Ihnen jetzt solch eine Kürzung zu präsentieren, ist kaum nachzuvollziehen.“
Dr. Claudia Dalbert, Vorsitzende der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Hintergrund:
Das Anhaltische Theater Dessau-Roßlau wird gemeinsam von Stadt und Land finanziert. Beide geben etwa 7,5 Millionen Euro. Zusätzlich existiert ein Vertrag des Landes mit dem Theater, der ihm weitere 1,1 Millionen Euro sichert. Nach den Plänen der Landesregierung soll diese Summe um 205.000 Euro reduziert werden.
Das Anhaltische Theater in Dessau kämpft mit einem strukturellen Defizit in Höhe von 1,8 Millionen Euro, das derzeit durch die Hausverträge aufgefangen wird. Durch die geplante Kürzung wird sich das Defizit in Zukunft auf 2 Millionen Euro erhöhen. Hinzu kommt eine Tarifsteigerung in Höhe von 6,3 Prozent (circa 700.000 Euro).

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