Zum ersten Dessau-Roßlauer freiwilligen Tag begannen Bürgerinnen und Bürger mit der ehrenamtlichen Pflege der Streuobstwiese Mühlweg in Ziebigk.

„Mit über 40 aktiven Bürgerinnen und Bürgern habe ich echt nicht gerechnet“, sagte Christoph Kaßner, einer der Initiatoren der Streuobstwiesenaktion, sichtlich begeistert. Der Kreisverband Dessau-Roßlau sowie der Dessauer BUND- Ortsverband hatten zur ersten Arbeitseinsatz auf der Ziebigker Streuobstwiese aufgerufen.
Mit Spaten, Sensen und Scheren bewaffnet wurde begonnen, die jahrelang vernachlässigte Pflege der größten Streuobstwiese in Dessau zu beginnen. Es wurden ca. 100 Baumscheiben von Strauch- und Grasbewuchs befreit um den Wurzeln mehr „Luft“ und eine bessere Wasserversorgung zu verschaffen. „Es ist ein erfolgreicher Anfang“, sagte Kaßner, der nun die Teilnehmer zu regelmäßigen Pflegeaktionen animieren möchte. So ist für März 2016 die nächste Aktion in Planung. Dann sollen die ersten Bäume fachgerecht geschnitten werden.

Die Streuobstwiese in Ziebigk wurde in den 90er Jahren als Ausgleichsfläche zur Bebauung der Gemarkung Ziebigk eingerichtet. Ausgleichsmaßnahmen werden einige Jahre durch die Ausgleichpflichtigen gepflegt, dann entfällt diese Betreuung. An diesem Punkt befindet sich die Streuobstwiese heute. Die Stadt Dessau-Roßlau kann die freiwilligen Leistungen zum Erhalt dieses Naturraumes nicht ausreichend aufbringen. Daher ist die Initiative der Bürgerschaft gefragt, diesen Natur- und Erholungsraum zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln.

In den vergangenen Jahrhunderten waren Streuobstwiesen wichtig für die Eigenversorgung der heimischen Bevölkerung. Heute sind sie idealer Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Zahlreiche Insektenarten leben von der Pflanzenvielfalt in den Streuobstbeständen und sind wiederum die Nahrungsgrundlage der verschiedenen Vogelarten.

Gemeinsam etwas schaffen – wir freuen uns über jede helfende Hand!

„Neben gesundem Obst bieten Streuobstwiesen einen idealen Raum der Naherholung. Wohl jeder von uns, der einen Spaziergang über eine Streuobstwiese unternommen hat, weiß den Erholungswert zu schätzen“, erklärt Christoph Kaßner, einer der Obstwiesenretter.

Informationen, Anfragen und Anregungen können an den Malikontakt: streuobstwiese-ziebigk@gmx.de gesendet werden.