Umwelt und Natur 26. April 202426. April 2024 | Lars Kreiseler Kernpunkte– Umstellung der Waldbewirtschaftung auf eine ökologische Bewirtschaftung.– Schaffung von mehr Stadtgrün – weniger Schottergärten– Verbindliche ökologische Standards für Flächensolaranlagen– Kein weiterer Ausbau der Elbe– Mehr Artenvielfalt in der Stadt– Nachhaltigere Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mit weniger Pestizideinsatz– Umweltbildung und Zivilgesellschaft im Umweltbereich besser unterstützen PROGRAMM Wir Grüne übernehmen aus Überzeugung und aufgrund unserer Parteigeschichte Verantwortung fürMensch, Umwelt und Natur und verstehen uns als Partner der lokalen Natur- und Umweltverbändeund zivilgesellschaftlichen Umwelt-Initiativen.Unsere Wälder und Parks, Elbe und Mulde sowie das Dessau-Wörlitzer Gartenreich und dasBiosphärenreservat Mittlere Elbe sind unser einzigartiges Kultur- und Naturerbe – und zugleich unserLebensraum. Wir setzen uns dafür ein, die Vielfalt, Eigenart und Schönheit unserer Heimat zuschützen und zu entwickeln.Die Folgen des Klimawandels für unsere Lebensräume und für die Menschen in der Stadt sind bereitsfür alle sichtbar und spürbar geworden. Wetterextreme werden weiter zunehmen. Dürre, Hitze,Extremniederschläge bergen Risiken, die in ihrer ganzen Dimension kaum abzuschätzen sind.Die zurückliegenden Dürrejahre hatten unmittelbare Folgen für unser Stadtgrün. In Dessau-Roßlaustarben in den letzten Jahren hunderte Stadtbäume ab – ein Verlust, der kaum in Geld zu beziffern ist.Viele Bäume sind stark geschwächt und anfällig für Schädlinge wie z.B. den Eichenprozessionsspinneroder Baumkrankheiten. Das ist nur ein Beispiel für die Herausforderungen, vor die uns derKlimawandel stellt.Deshalb werden wir Umwelt-, Natur- und Klimaschutz im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklungzusammen denken. Wir setzen uns dafür ein, dass sich unsere Stadt mit schlüssigen Konzepten undMaßnahmen an den Klimawandel anpasst und die Folgekosten des Klimawandels für die Menschen inDessau-Roßlau so gering wie möglich hält. Im Stadtrat möchten wir uns für folgendes einsetzen:Für ein grünes Stadtklima und mehr VielfaltWir brauchen mehr Grün in der Stadt. Das Grünflächenmanagement in Dessau-Roßlau soll dasStadtklima verbessern und ökologische Aspekte berücksichtigen. Weniger Pflege fördert in derRegel die ökologische Vielfalt – bei weniger Aufwand und Kosten. Warm- und Kaltluftschneisensind zu erhalten oder neu zu schaffen. Wir setzen uns ein für mehr Blühstreifen, Wiesen, Heckenund deutlich mehr Bäume in der Stadt. Darüber hinaus wollen wir die Dach- undFassadenbegrünung fördern. Des Weiteren soll die Pflege der Streuobstwiesen wieder intensiviertwerden. Wir unterstützen die Stadt weiter bei der Arbeit am laufenden Projekt „Städte wagenWildnis“. – Die Elbe darf nicht weiter ausgebaut werden und soll ihren naturnahen Charakter behalten– Verkehrs- und Infrastrukturprojekte sind fachlich immer durch den Umweltausschuss (Ausschussfür Bürgerinnenanliegen, Sicherheit und Umwelt), das Klimamanagement und die Naturschutzbeiräte zu begleiten Grüne Oasen statt Schottergärten: Schottergärten haben viele negativen Folgen für die Artenvielfalt, das Stadtklima oder den Wasserhaushalt. Neuen Schottergärten wollen wir deshalb einen Riegel vorschieben und dazu 6 alle Möglichkeiten der geänderten Landesbauordnung nutzen. Vor allem aber setzen wir auf Informationen und Anreize, um bestehende Schottergärten in grüne Oasen zu verwandeln. Unsere Wälder erhalten und den Stadtwald ökologisch bewirtschaften Der Stadtwald gehört den Bürgerinnen in Dessau-Roßlau und erfüllt wichtige Funktionen, alsvielfältiger Lebensraum, als Raum für Naturerlebnis und Erholung, als Klimaanlage undFrischluftquelle, als Wasserspeicher… Wir wollen, dass diese gesellschaftlichen Funktionen beider Bewirtschaftung im Vordergrund stehen. Monokulturen sollen vielfältigen undklimaangepassten Waldgemeinschaften weichen. Auf den Einsatz schwerer Maschinen wieHarvester oder Radlader ist zu verzichten. Einen Verkauf von Stadtwald lehnen wir ab.Die zum Teil stark geschädigten Wälder und Forste in der Mosigkauer Heide brauchen einKonzept des Landes als Eigentümer für den nachhaltigen Waldumbau und zur Anpassung an denKlimawandel statt vollkommen abwegiger Pläne zur Ausweisung neuer Gewerbe- oderIndustrieflächen. Ökologische Standards für Flächensolaranlagen verbindlich machenZukünftig sollten Flächensolaranlagen im Stadtgebiet nur errichtet werden dürfen, wenn beiPlanung, Bau und Betrieb strenge ökologische Standards eingehalten werden. AufKonversionsflächen und in artenarmen Agrarlandschaften können PV-Anlagen dieLebensraumfunktion und den Bodenschutz fördern, z.B. durch ökologische Landwirtschaft,Beweidung von Magerrasen oder das Anlegen von Blühwiesen. Dafür wollen wir im Stadtratverbindliche Standards verabschieden, die sich an den „Kriterien für naturverträglichePhotovoltaik-Freiflächenanlagen“ des Bundesverbandes Solarwirtschaft und des NaturschutzbundDeutschland oder vergleichbarer Standards orientieren. Natur- und Umwelterlebnisse fördernWir wollen die Umweltbildung erfahrbar und erlebbar machen, zum Beispiel durch die Förderungvon Schulgärten und Schulimkern sowie durch attraktive Angebote für Kinder, Jugendliche undFamilien. Die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) werden wir personell wie materiellstärken. Im Ergebnis des Projekts „Modellkommune BNE“, an dem Dessau-Roßlau aktuellteilnimmt, erwarten wir eine schlüssige BNE-Strategie und konkrete Maßnahmen, die wir imStadtrat unterstützen werden. Den Lehrpark für Tier- und Pflanzenkunde weiter entwickelnUnser Tierpark soll ein zentraler Baustein der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung werden.Wir unterstützen die von der Tierparkleitung vorgeschlagene inhaltliche Neuausrichtung undErweiterung. Der Park soll sich in Zukunft stärker der heimischen Tier- und Pflanzenwelt sowieder ökologischen Landnutzung widmen und mehr Bezüge zum Biosphärenreservat Mittlere Elbeschaffen. Um den Tierpark zum „Auenwaldpark“ zu entwickeln, wollen wir einen Infopunkt desReservates in die Erweiterungsfläche integrieren. Zudem soll der Tierpark Flächen im Georgiummit Schafen und Ziegen bewirtschaften, wie es schon Fürst Franz vorgesehen hatte Einsatz von Pestiziden weiter reduzieren2020 hat sich der Stadtrat dazu bekannt, auf allen kommunalen Flächen auf Pestizide zuverzichten und Kleingärtnerinnen sowie Grundstücksbesitzerinnen zu motivieren, ebenfallsPestizide zu vermeiden. Diesen Weg setzen wir konsequent fort. So ist bei der Bekämpfung desEichenprozessionsspinners der Pestizideinsatz weiter zu reduzieren. Wir wollen verstärkt aufAlternativen zur Bekämpfung mit dem Pestizid „Foray ES“ aus der Luft setzen. Nematoden,Nistkästen und andere Bekämpfungsformen auf Basis eines guten Monitorings der Populationbilden für uns den Fokus der Bekämpfung. Umweltdetektive stärkenDie Rolle der Umweltdetektive in unserer Stadt wollen wir stärken. Tierschutz verstetigenWir wollen das Tierheim sowie private Tierschutz-Initiativen besser unterstützen und dieKatzenkastrationen weiterführen Lichtverschmutzung reduzierenFast alle Lebewesen sind auf einen eindeutig wahrnehmbaren Hell-/Dunkelrhythmusangewiesen. Lichtverschmutzung ist ein noch immer unterschätztes, aber gravierendesUmweltproblem. Wir setzen uns dafür ein, die Lichtverschmutzung durch die Straßenbeleuchtungund aus anderen Lichtquellen weiter zu reduzieren – ohne das Sicherheitsbedürfnis derMenschen zu vernachlässigen. Dafür wollen wir dem Stadtpflegebetrieb ermöglichen, weiterschrittweise in eine bedarfsgesteuerte LED-Beleuchtung unserer Straßen, Plätze und Parks zuinvestieren. Dies spart gemeinsam mit Maßnahmen wie Zeitschaltungen und Nachtabsenkungenzudem viel Energie und damit Geld der Stadtkasse. Heimische Tier- und Pflanzenwelt schützenDazu ist die Bekämpfung von Waschbären und Nutrias zu verstetigen. Ebenso ist der Bestand derWildschweine im innerstädtischen Bereich zu kontrollieren und ggf. einzugreifen. Dazu benötigtder Stadtförster hinreichende Freiheiten.
Mobilität für alle 15. April 202429. April 2024 Die Wahl des Verkehrsmittels steht allen Menschen frei. Um zwischen privatem PKW, Carsharing, Bus oder Bahn, Fahrrad oder Fußweg zu entscheiden, braucht es gleichwertige Angebote für alle Verkehrsmittel. Wir setzen…
Kommunalwahl 2024 – Kapitel 6: Transparenz, Toleranz, Demokratie stärken 9. April 20249. April 2024 Unser Leitbild sind Demokratie und Menschenrechte. Unsere Vorstellungen für eine Stadt, in der alle Menschen in ihrer Vielfalt als gleichwertig geachtet werden und in der, um sie als einen sicherenOrt…