Liebe Freundinnen und Freunde,

liebe MitdemonstrantInnen,

ich bin immer noch fasziniert und erfreut, über das, was wir am Samstag in Dessau-Roßlau erreicht haben. Vielen Dank für eure tatkräftige Unterstützung. Ohne euch wären wir nicht so breit aufgestellt gewesen!!!

Wir Grüne haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Nazis nicht ungehindert durch unsere Stadt ziehen konnten. Beinahe hätten wir es geschafft sie komplett zu stoppen. Leider hat dann die Polizei mit zweifelhaften Mitteln die Nazis durch unsere Reihen geführt und unsere Aktion unterlaufen.

Unser besonderer Dank geht an alle auswärtigen MitstreiterInnen und UnterstützerInnen aus den anderen Kreisverbänden, sowie unseren Landtagsabgeordneten, die neben dem blosen Beobachten auch spontane Veranstaltungen auf der Strecke der Nazis angemeldet haben. Außerdem müssen wir uns bei den MitstreiterInnen am Info-Telefon bedanken, ohne die die Koordination unserer Aktionen deutlich schwieriger oder nahezu unmöglich geworden wäre.

Aber zurück zum Anfang.

Gegen 10 Uhr versammelten sich etwa 400 Menschen vor der Bühne am Dessauer Hauptbahnhof. Darunter waren ca. 100 Grüne und grünnahe Bürgerinnen und Bürger sowie 4 Teletubbies. Ein toller Erfolg. Gegen 11:30 begannen wir uns sukzessive in Richtung der Johanneskirche zu verlagern. Dabei spalteten sich 4 wagemutige ab, um als zweite Teletubbie-Gruppe für Verwirrung zu sorgen. Dies gelang auch, als die Tubbies begleitet von 30 Demonstranten aus dem Schwabehaus unmittelbar vor den Nazis auf die Straße sprangen und den Zug, leider nur kurzzeitig, aufhalten konnten. Aber viel weiter konnten die Nazis dennoch nicht kommen.

An der Johanniskirche saßen etwa 160 DemonstrantInnen auf der Straße. Ein Durchkommen für den rechten „Mob“ war nicht mehr möglich. Die Nazis mussten über die Hausmannstraße umgeleitet werden. Aber auch das war für die hochmotivierten DemonstrantInnen kein Problem. In Höhe des Denkmals für die Opfer des Faschismusses (ODF) hatte sich bereits eine weitere Blockadelinie gebildet. Hier veranstaltete unsere Landtagsfraktionsvorsitzende Claudia Dalbert eine Spontankundgebung. An diesem Punkt stoppte das „Trauerspiel“ der Nazis fast endgültig.  Insbesondere da auch 100 Meter weiter, auf der Höhe des McDonalds, bereits die nächste Sitzblockade aufgebaut wurde. Hier meldete dann unsere Landesvorsitzende Conny Lüddemann eine weitere spontane Kundgebung an.

Die Polizei war nun deutlich überfordert. In der Not wurden die Nazis über den Bürgersteig geleitet. Der Zug endete aber auch wieder, als weitere DemonstrantInnen, darunter auch Steffi Lemke unsere politische Bundesgeschäftsführerin, den Bürgersteig dicht machten. Dabei wurden die Nazis gespalten. Ein Teil marschierte schon zur Museumskreuzung, die anderen, inklusive des Lautsprecherfahrzeuges, saßen fest.

Dann passierte etwas, das man im Rückblick als „polizeilichen Wahnsinn“ bezeichnen muss. Die Polizei lotste die Nazis im Gänsemarsch durch die Demonstranten. Dass es hier keine Ausschreitungen gegeben hat ist ausschließlich der Besonnenheit der Bürgerinnen und Bürger zu verdanken, die dort auf der Strasse saßen. Die Landtagsfraktion wird das Vorgehen der Polizei parlamentarisch hinterfragen und aufarbeiten.

Mein persönliches Fazit: Die Dessau-Roßlauer Bürgerinnen und Bürger haben es mit Eurer Hilfe geschafft dem braunen Mob zu zeigen, dass auch Dessau kein Aufmarschgebiet für die braunen Horden werden wird. Die Nazis haben somit eine weitere Schlappe im Osten erlitten. Nach Dresden und Magdeburg kann jetzt auch Dessau-Roßlau sagen: „Wir haben keinen Platz für Nazis“.

Christoph Kaßner

Sprecher des Kreisvorstandes
Bündnis 90/Die Grünen KV Dessau-Roßlau

Medienlinks:

http://www.mdr.de/mediathek/suche/mediatheksuche102.html?q=dessau

http://www.mdr.de/mediathek/suche/mediatheksuche102.html?q=dessau

http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=

http://www.neues-deutschland.de/artikel/220923.posaunen-halten-nazis-auf.html